27.-29. August 2010
Mit etwas Verspätung erreichten wir das Festivalgelände des Zürich Open Air 2010“.
Dennoch schafften wir es noch pünktlich zur Show der Shout Out Louds, die ein schwedisch angehauchtes Wochenende einleiteten. Gewohnt legten sie einen super Auftritt hin und Sänger Adam begab sich sogar ins Schweizer Publikum für ein kurzes Bad in der Menge.
Anschließend ging es für uns Backstage zu einem Interview mit niemand geringeren als „Pelle“ und „Nicholaus“ von The Hives, die uns freundlich in ihren Räumlichkeiten empfingen und mit uns plauderten.
Das Interview dazu findet ihr hier
Zurück auf das Festivalgelände wo Sleepy Sun bereits auf der „MTV Stage“ rockten – definitiv sehenswert!
Dann war es endlich soweit und der erste Headliner des Tages betrat die „Main Stage“.
Hole – jeder kennt sie und jeder ist sehr gespannt auf die Performance von Courtney Love. Sie gibt sich hier in Europa selten die Ehre, aber die Frau hat es einfach drauf. So waren wir sowohl musikalisch als auch stimmlich positiv überrascht!
The Hives, The Hives, The Hives – die Helden eines jeden Festivals! Die Band, die alle anderen Bands mit ihrer Show blass aussehen lässt. Und so war es dann natürlich auch. Leider setzte während des Konzertes eine Art „Monsun Regen“ ein, der anhielt bis nach dem Konzert des Main Acts.
Placebo spielten alle ihre Hits und sind auch nach über 10 Jahren im Musikbusiness noch immer so dermaßen cool wie zum Beginn ihrer Karriere. Auch ließen sie es sich nicht nehmen, trotz der Anwesenheit von Courtney, Nirvana zu covern und All Apologies zu spielen.
Danach war der Komplette Festivalplatz matschig und wir bis auf die Haut nass, aber die Party ging mit Booka Shade und den Crystal Fighters bis in die frühen Morgenstunden weiter.
Wer erst am Samstagmorgen anreiste, wunderte sich womöglich über die „Matschspur“ auf den Straßen hin zum Festivalgelände. Auf dem Gelände selbst war das zu den Bühnen gelangen ein wahrer Kampf mit Schlamm, Matsch und den hoffentlich – Gummistiefeln, die zwar den Matsch und die Nässe abhielten, sich aber sehr im Matsch festsogen. Erfahrene Festivalbesucher wissen genau, von was wir hier sprechen. Aber so etwas stört einen wahren Festivalgänger recht wenig!
Es war zwar noch ein wenig bewölkt, aber zumindest regnete es nicht mehr und die Temperaturen waren angenehm. Es konnte losgehen, My Name Is George, Stevans, Joules – drei Bands aus der Schweiz die den Festivaltag begannen. Für uns ging es los mit Konstantin Gropper, dem Kopf der deutschen Band Get Well Soon. Mit seinen melancholischen Songs verzaubert er einen immer wieder und zeigt, dass man auch mit ruhigeren Tönen trotzdem die Massen bewegen kann.
Anschließend wurden wieder härtere Töne angeschlagen und zwar von den in Berlin lebenden Australiern von Expatriate. Sie überzeugten uns schon im letzten Jahr als Support von Placebo bei ihrer Deutschlandtour und so konnten wir sie uns einfach nicht entgehen lassen. Dann war es soweit der „King“, Mr. Adam Green betrat die Main Stage. Ein absolutes Highlight! Das ganze Konzert war so unglaublich unterhaltsam und wirklich jeder hatte danach ein Grinsen im Gesicht.
Nun war es aber wieder Zeit für etwas Schweden. The Soundtrack Of Our Lives spielten auf der MTV Stage und wir suchten uns einen Platz in der Menge.
Wir waren gespannt, bisher schafften wir es auf keines ihrer Konzerte. Doch auch sie überzeugten uns mit ihren poppig, rockigen Sound Paul Smith wandert zwar zur Zeit auch auf Solo Pfaden, dennoch spielte er gemeinsam mit Maxïmo Park, alle tanzten zu „Apply Some Pressure“, „Our Velocity“, “Girls Who Play Guitars“ und sogar die Sonne tanzte sich durch die Wolken hindurch!
Ein bisschen Bianca Story und ein wenig dEUS konnten wir genießen, daraufhin wieder ein schwedischer Headliner und zwar Mando Diao. Seit dem Erfolg ihres letzten Albums fehlen sie auf keinem Festival! Die Meinungen sind geteilt aber die Menge feierte sie und so war es wohl ein gelungenes Konzert mit vielen alten Hits für die Fans der ersten Stunde.
Bei absoluter Dunkelheit kamen auf der MTV Stage The XX. Sie lieferten letztes Jahr das wohl beste Album ab und bezauberten wohl jeden Festivalbesucher! Ein unglaublich faszinierendes, Gänsehaut Konzert der Briten. Wohl das Beste Konzert der vergangenen zwei Tage.
„God Is A DJ“! Es wurde zu Faithless abgedanct ohne Ende und die Nacht wurde zum Tag! – „I can’t get no sleep“.
Leider endete der Samstag hier für uns, da wir am nächsten Morgen schon sehr früh wieder auf dem Festivalgelände sein mussten…
Dies lag daran, dass der Tag schwedisch mit den wirklich außergewöhnlich gut gelaunten Friska Viljor begann.
Gefolgt von einem weiteren schwedischen Duo Namens Johnossi, die wie immer eine 1A Show ablieferten, und diesmal glücklicherweise nicht mit technischen Problemen zu kämpfen hatten (wir berichteten vom Mini-Rock-Festival). Zum Schluss schaffte es ein als Weiß/Rosa Hase verkleideter Festivalbesucher auf die Bühne und erheiterte sowohl Publikum, als auch Band und Crew. Ein unvergessliches Abschlussbild – Sänger „John“ – bekleidet mit dem Hasenkopf
Gleich darauf ging es für uns zum spaßigen Interview mit den Jungs von Friska Viljor.
Interview findet ihr hier
Und gleich im Anschluss zu einem weiteren Interview mit den sehr sehr netten Jungs der Schweizer Band Christopher Christopher.
Das Interview gibts hier
Zurück vom Interviewmarathon ging es zu einem unserer persönlichen Highlights Jónsi. Es war wie ein „Märchen“zauberhaft schön, mit seiner Stimme und seinem „elfenhaften“ Gesang, dem Erscheinungsbild von Ihm und seiner Band befördert er einen in eine andere Welt.
Weiter ging es zu Mrs.Kate Nash die mit ihren poppigen Songs selbst den härtesten Festivalbesucher zum „hüpfen“ brachte.
Anschließend hetzten wir durch das Schlammfeld zurück zur Main Stage zu Belle And Sebastian, der gehypten Indie-Popband aus England, die bei den Festivalbesucher sehr großen Anklang fand und sogar mit „Pappschildern mit Liebeserklärungen“ begrüßt wurden.
Mit den Stereophonics spielte leider schon die Vorletzte Band auf dem Zürich Open Air 2010. Sie legten eine Super Show hin und gaben zum Abschluss ihren Hit „Dakota“ zum Besten.
Der absolute Headliner The Prodigy. Noch bei keiner Band sahen wir eine solch hohe Sicherheitsstufe. Natürlich folgte daraufhin ein Hammer Konzert mit einer fetten Lichtshow! Das Highlight natürlich „Firestarter“ aber auch die aktuellen Songs des Albums „Invaders Must Die“ rocken derbe! Das Publikum war außer sich und feierte die Band gebührend ab.
Fazit:
Ein neues Festival am Festivalhimmel. Das Zürich Open Air hat bei seinem Line-Up einen Volltreffer gelandet, und so schaut man gerne mal auf die ein oder anderen Kleinigkeiten hinweg. Hochkarätige Bands und ein annehmbarer Preis, zudem ein friedliches und freundliches Publikum.
Wir sind gespannt, welche Bands das Zürich Open Air nächstes Jahr aus dem Hut zaubert und freuen uns bereits jetzt schon darauf!