Tua spielte am Sonntag Abend im Rahmen seiner aktuellen .WAV TOUR in der Halle des Im Wizemann in Stuttgart.
Ins Vorprogramm hatte er sich Lui Hill und Fabian Kalker geholt. Ersterer durfte ihn schon auf seiner ausverkauften FFWD Tour im April begleiten. Lui Hill findet ihr übrigens bei uns im Portrait.
Eröffnen durfte den Tua Heimspiel Abend Lui Hill. Dass heute alle drei Typen ein Faible für elektronische Musik mit Tendenzen zum Atmosphärischen haben, lässt sich nicht verleugnen. Auch Lui Hill bedient sich der elektronischen Musik und schafft es, gemeinsam mit seiner Stimme einen fesselnden Sound zu kreieren, der die Verletzlichkeit die er in seinen Texten Preis gibt, transportiert kann.
Nahtlos kommt Fabian Kalker hinzu und schafft gemeinsam mit Lui Hill den perfektesten ineinander schmelzenden Übergang, den wir bisher zwischen zwei Support Acts gesehen haben. Während Hill noch auf der Bühne ist, dreht Fabian Kalker seinen Sound und seine Beats auf und lässt uns immer tiefer in das elektronische Genre eintauchen bis er vollkommen übernimmt.
Mit Krücken und eingeschientem Bein kommt Tua auf die Bühne. Wie er später erklärt, hat er sich vor einigen Tagen den großen Zeh gebrochen und nun auch noch den Mittelfuß weshalb er in der Notaufnahme landete. Großer Respekt, in dem Zustand trotzdem noch aufzutreten.
Überwiegen sitzend nimmt uns Tua mit auf eine Reise durch seine Werke, aber auch seine Gedanken- und Gefühlswelt. Mit ihm auf der Bühne ist Lui Hill an den Drums und Fabian Kalker, der sowohl Keys/Synthisizer bedient als auch zur E-Gitarre greift.
Natürlich ist Stuttgart von Beginn an und bei sämtlichen Tracks absolut textsicher. Da kann man als Künstler sowohl aus vergangenen Platten oder EPs wie Stevia, Grau als auch aus der aktuellen Tua schöpfen und man bekommt safe ein heftiges Back Up aus dem Publikum.
Songs wie Vorstadt, der perfekt das Leben in der Stadt Stuttgart widerspiegelt und ihr auch gewidmet wurde, kommt – wenn wundert es – sehr gut an. Auch Dana, der auf einigen Radio Stationen hoch und runter läuft ist ein absolut großartiger Song, der dem Publikum jede Menge Energie gibt.
Natürlich darf in Stuttgart auch ein Track von den Orsons nicht fehlen. Was passt da besser als der Song Feuer und Öl von Orsons Island, der sich hervorragend in das Set fügt.
Es gibt auch diese ruhigeren in sich gekehrten Momente wie zu Wenn ich gehen muss, der gleich mit zwei Bedeutungen beladen ist. Zum einen dem Tod seines Vaters und zum anderen der Organisation Sea-Eye, die Flüchtlinge auf See rettet. Auf beides geht Tua ein und macht darauf aufmerksam, sich bewusst zu werden wie privilegiert wir doch alle sind.
Zu Ende geht ein großes Konzert von einem Tua, der vor seiner Heimatstadt Stuttgart und ja auch einem Teil anwesender Reutlinger beweist, dass er ein ziemlich begnadeter und weltoffener Künstler ist und mit dem Album Tua eines der innovativsten Rap Alben des Jahres geliefert hat. Und ja – das lässt sich auch live auf der Bühne wunderbar anhören.
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