Wir waren gestern beim Konzert von Sido in der restlos auverkauften Porsche-Arena in Stuttgart.
Für sein Vorprogramm hatte sich Sido die vier Rapper Beka, Yonii, Bozza und Estikay eingeladen. Auf einer kleinen Bühne mitten im Publikum begeisterten die vier zunächst einzeln nacheinander und dann auch im Doppelpack: Bozza und Estikay mit dem Song Dirty Sprite. Das Publikum, bestehend aus um die 6.200 Fans, feierten die Durchstarter in ihrem Kreis.
Kaum hatten sie die Bühne verlassen, trat Sido hervor und eröffnete den Abend mit Wie Papa, dem ersten Song von seiner neuen Platte Ich & keine Maske. Dann verschwand er hinter einem dunklen Vorhang und als dieser fiel, setzt Sido zu seinem Klassiker Mein Block vom Album Ich & meine Maske ein – die Halle bebt.
Vor mehr als 15 Jahren stellten er und Aggro Berlin die deutsche Hip Hop Kultur auf den Kopf und revolutionierten die Szene mit Battle Rap aus dem Royal Bunker. Mit ihren Texten über Drogen, Frauen, Sex und Gewalt schlugen sie Welle im ganzen Land.
Zwar schlichen sich in die Setlist von Sido noch Songs wie Strassenjunge, Halt dein Maul oder Fuffies, die ihn einst so groß gemacht haben, aber diese reduziert er inzwischen auf nur ein bis zwei Zeilen.
Kein Wunder, im Publikum befanden sich kleinere Kinder, Eltern und verliebte Pärchen, die während des Konzertes unbedingt auf ein Foto mit ihm pochten.
So setzt er während des Konzertes doch mehr auf seine aktuellen Songs, die er in voller Länge spielt und die wohl um einiges familientauglicher sind.
Zu den Highlights zählt, als sein alter Kumpel Harris zu ihm auf die Bühne kam und sie gemeinsam Steh wieder auf rappen. Und auch als sich Sido auf die kleine Bühne zu seinem DJ Desue begab und ein kleines Medley aus alten Songs rappte. Dazu holte er sich dann noch Estikay, Bozza und Beka mit auf die Bühne.
Zurück auf der großen Stage, den Weg quer durchs Publikum hinter sich, kam sein Special Guest zum Einsatz – sein 19-jähriger Sohn. Dieser begleitete ihn live am Schlagzeug auf der Bühne zu dem ihm gewidmeten Song Papa ist da sowie Löwenzahn und Das Buch.
Und dann wendete sich das Blatt und man fühlte sich ein bisschen wie auf einem Pop Konzert. Es wurde mitgesungen, Herzchen wurden verteilt – das hat alles nichts mit Rap zu tun – Pyramiden, Tausend Tattoos, Astronaut – Radio Mucke. Das alles macht der Sido aber so charmant, dass der Hip Hop Fan im Großen und Ganzen darüber hinwegsehen kann. Schließlich bekam er zur Zugabe die Kurve mit 30.11.80 bei dem seine Support Posse inklusive Harris auf die Bühne kam und wieder richtig Rap gemacht wurde. Den traditionellen Abschluss machte dann der vom “Rap” Publikum geforderte AF Song.
DA DADADA DAAA DAAAA
Die Setlist von Sido in Stuttgart
Klickt euch hier durch die Bilder von gestern Abend:
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