Primavera Sound Festival 2017 – der Donnerstag

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BON IVER Foto: © Eric Pamies / Primavera Sound Festival 2017

Völlig entspannt und bei strahlendem Sonnenschein startete unser erster Festivaltag auf dem diesjähirgen Primavera Sound. Noch vor dem Einlass um 16:00 Uhr machten wir es uns gemeinsam mit anderen Besuchern vor dem Festivalgelände Parc del Fòrum auf einer kleinen Wiese unter schatten werfenden Bäumen gemütlich und warteten darauf, dass sich die Tore des Festivals öffneten. Und selbst als das Gelände dann öffnete, gab es keinerlei Drängelei in der Warteschlange oder bei den Kontrollen durch die Security – perfekt organisiert.

Wir bahnten uns unseren Weg über das Gelände, vorbei an der amerikanischen Indie Band Pinegrove, die gerade auf der Mango House Stage spielten und dann weiter Richtung Primavera Bits, wo man sich nicht nur am Strand entspannen kann, sondern auch gemütlich unter Palmen dem Sound der DJs lauschen kann, wenn man mal keine Lust auf die Tanzfläche hat. Wir entspannten uns jedenfalls noch zu den Klängen des DJ Sets von Alexis Taylor, der auch als Sänger von Hot Chip bekannt ist.

ATMOSPHERE © About Musïc | Stephanie Bauer

Nach dem Set ging es für uns zurück auf das Gelände zur Pitchfork Stage, auf der Alexandra Savior spielte. Um die junge Sängerin aus Portland, Oregon und ihr Debüt Album Belladonna of Sadness herrscht zur Zeit ein großer Hype. Schuld daran dürfte zum größten Teil auch Alex Turner von den Arctic Monkeys haben, der sie sowohl als Songwriter als auch Produzent unterstütze. Man hört es deutlich an den Gitarrenriffs und den Texten, aber dennoch schimmert auch das Talent der erst 21 Jahre alten Amerikanerin durch. Zwar verhält sie sich noch recht schüchtern auf der Bühne, dreht dem Publikum oft den Rücken zu und nuschelt zwischen den Songs ins Mikrofon, aber das macht sie auch irgendwie sympathisch und ihre Stimme ist wirklich einzigartig.

ALEXANDRA SAVIOR
Foto: © Alba Ruperez / Primavera Sound Festival 2017

Unsere nächste Station war die Ray-Ban Stage, auf der die Kanadier von Broken Social Scene performten. Dass die Band schon beinah zwanzig Jahre im Geschäft ist und sowohl ihre Instrumente als auch das Publikum beherrschten, ist kein Wunder. Ihre Hits wie Hug of Thunder, Halfway Home sowie Abi Dreams of Payment vermischt mit Total Eclipse of the Heart durften nicht fehlen und wurden vom Publikum lauthals begrüßt und mitgesungen.

BROKEN SOCIAL SCENE
Foto: © Garbine Irizar / Primavera Sound Festival 2017

Auf der Mango Stage stand dann Solange an, die Schwester von Queen B aka Beyoncé. Ein Set aus vierzehn Songs, alles perfekt einstudiert und inszeniert. Solange hatte eine Live Band mit sich und zog auch eine ziemlich große Menschenmenge an. Sie machte sogar einen Abstecher hinunter ins Publikum, was vor allem für die männlichen Zuschauer in der ersten Reihe erfreulich war. Dennoch können wir uns nicht so richtig entscheiden, wie wir den Auftritt fanden. Einerseits war er super professionell und ihre Songs sind ja auch eher ruhiger und gechillter. Klar konnte man zu einigen Songs tanzen und die Stimmung vor allem bei ihren bekannten Songs wie Losing You, T.O.N.Y. und Cranes in the Sky war ziemlich gut, aber irgendwie wollte der Funke nicht so wirklich überspringen und man hat doch insgesamt mehr erwartet.

SOLANGE
Foto: © Sergio Albert / Primavera Sound Festival 2017

Mit einem Getränk bewaffnet zog es uns danach auf die neue Seat Tribüne, die es im vergangen Jahr noch nicht gab. Die Idee sich zu Bon Iver auf der Tribüne niederzulassen hatten noch mehr Menschen und so wurde es dort ein wenig eng. Aber wir konnten dennoch einen Platz dort oben ergattern, auch wenn dieser auf dem Boden war. Das Set von Bon Iver bestand, wie es sich für einen Headliner gehört, aus siebzehn Songs und eben all seinen großen Singles. Angefangen von 22 bis hin zu Skinny Love. Ein großartiger Sound, der sogar noch am Rand der Tribüne so wundervoll ankam, wie er von der Bühne abgeschickt wurde. Viele Gänsehautmomente bescherte uns der so selten in Deutschland zu sehende Bon Iver. Mehr kann man dazu gar nicht sagen, schließlich hat der Kerl sogar einen eigenen Bon Iver Day in seiner Heimat.

BON IVER
Foto: © Eric Pamies / Primavera Sound Festival 2017

Nach einer Stärkung auf dem groß angelegten Primavera Food Court wurde es beim Konzert der Metal Legenden von Slayer ein bisschen lauter und gitarrenlastiger. Sehr ungewohnt für uns, aber wir hatten tatsächlich unseren Spaß bei der Show.

SLAYER
Foto: © Sergio Albert / Primavera Sound Festival 2017

Danach ging es nicht weniger kontrastreich weiter mit Aphex Twin, der nicht nur eine beeindruckende Lichtshow hatte, sondern auch grandiosen Beats zum abtanzen. Völlig überwältig vom ersten Tag ging es dann für uns bereits nach dem Aphex Twin Set gegen 3:00 Uhr in Richtung unserer Unterkunft.

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