Mit ihrem neuesten Werk Never Let me go waren Placebo in der Stuttgarter Schleyerhalle zu Gast.
Es ist schon wieder ein paar Jahre her, seitdem wir Placebo live gesehen haben. Sänger Brian Molko und Bassist Stefan Olsdal sind die beiden Konstanten von Placebo. Hatten sie vor ein paar Jahren noch feste Drummer mit im Boot wie Steve Hewitt oder dann Steve Forrest, sind sie inzwischen nur noch ein Duo.
Bei Ihren Live-Auftritent haben sie dann aber doch eine ganze Band mit im Hintergrund.
Am Abend war die Schleyerhalle gut gefüllt, sowohl die Ränge als auch der Stehbereich eng besucht, jedoch wurde von der Schleyerhalle das hintere Drittel durch einen dicken schwarzen Vorgang abgetrennt. Der Stimmung hat dies auf jeden Fall gut getan, so hat es sich vorne fast wie ein komplett ausverkauftes Konzert angefühlt.
Die Besucher feierten die beiden Briten, als sie um 21:00 Uhr die Bühne betraten und direkt mit Forever Chemicals von der neuen Platte anfingen. Allgemein war das Set – vorallem zum Anfang sehr durch die neuen Songs geprägt. Ganze 11 Songs vom neuen Album, welches gesamt 13 Stücke beinhaltet, haben Placebo am Dienstagabend zum Besten gegeben. Und auch wenn die Menge das im typischen Placebostil gehaltenen Album feierten, ging ein spürbarer Ruck durch die Menge, als Molko und Olsdal die ersten Töne von For What It’s Worth anspielen. Als der Anfang einmal getan ist, jagt ein Hit den anderen. Slave To The Wage, Song To Say Goodbye, The Bitter End und zum großen Finale Infra-Red. Man könnte fast meinen, man ist auf einem komplett anderen Konzert.
Nach 2:15 Stunden verabschieden sich Placebo, um nach kurzer Zeit und lauten Zugabe Rufen, eben für diese zurück zu kommen, um die aktuelle Single Shout, welches ein Tears For Fears Cover ist, für Stuttgart zu spielen. Nach Fix Yourself, welches der letzte Song aus dem aktuellen Album ist, beenden Placebo mit einem weiteren Klassiker das Set. Bereits 2006 coverten Placebo den Kate Bush Hit Running Up That Hill. Bereits damals zählte der Song zu einem unserer Lieblingslieder – jetzt 16 Jahre später – erlangt der Song erneut große Beliebtheit. Running up that Hill spielt eine entscheidende Rolle in der aktuellen Stranger Things Staffel und katapultierte den Originalsong von Kate Bush aus dem Jahr 1985 innerhalb kürzester Zeit auf Platz 1 der UK-Single Charts. Ein Absolut gelungener Abschluss eines tollen Konzertes.
Placebo sind eine Wahnsinns Live Band, und auch wenn sicherlich die ein oder anderen Every You, Every Me vermisst hat, kann man doch nachvollziehen, dass die beiden nach bald 23 Jahren nach der Veröffentlichung des Songs, auch froh sind, diesen nicht Live spielen zu müssen.
Die Setlist von Placebo in Stuttgart:
01. Forever Chemicals
02. Beautiful James
03. Scene of the Crime
04. Hugz
05. Happy Birthday in the Sky
06. Bionic
07. Twin Demons
08. Surrounded by Spies
09. Chemtrails
10. Sad White Reggae
11. Try Better Next Time
12. Too Many Friends
13. Went Missing
14. For What It’s Worth
15. Slave to the Wage
16. Song to Say Goodbye
17. The Bitter End
18. Infra-red
Zugabe
19. Shout (Tears for Fears cover)
20. Fix Yourself
21. Running Up That Hill (A Deal With God) (Kate Bush cover)
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