Ausverkauft waren die drei Konzerte von Mumford & Sons schon lange im Voraus. Umso mehr freuten sich die Fans, als kurz vor den Konzerten aus produktionstechnischen Gründen nochmals ein paar Tickets in den Verkauf gingen.
Am Dienstag Abend war es dann so weit. In der Olympiahalle in München, stand das letzte Deutschland “Hallen” Konzert von Mumford & Sons an. Als Support hatte sich die Folkband aus England Bill Ryder-Jones eingeladen. Der Musiker wird unter den britischen Bands schon seit einigen Jahren als einer der zur Zeit besten Gitarristen gehandelt. So verschlug es ihn auch schon als Gitarrist der Arctic Monkeys mit auf deren Tour. Vielen dürfte er aber hauptsächlich als ehemaliges Mitglied von The Coral bekannt sein. Seine Songs sind eher ruhiger, gitarrenlastiger und sehr viel melancholischer als die von Mumford & Sons.
Man muss ihm schon genau zuhören, um seine Songs zu verstehen, was zugegebenermaßen unter dieser angespannten Atmosphäre vor dem Riesen Hauptact nicht gerade einfach ist. Das Publikum machte es ihm deshalb nicht gerade leicht und so gingen einige seiner Songs leider etwas in der Menge unter.
Gespielt hat er unter anderem die Songs Two To Birkenhead, sowie einer unserer Lieblingssongs Wild Roses. Zu seinem Song Seabirds aus dem aktuellen Album West Kirby County Primary, holte er sich Marcus Mumford mit auf die Bühne. Schnell war das Publikum hellwach und so bekam er doch noch seinen angemessenen und verdienten, tobenden Applaus. Das Set abgeschlossen hat er mit dem wunderschönen Song Satellites.
I got lost in myself and time got lost as well But safety is the thought that something somewhere must be happening…
Um kurz vor neun Uhr betraten Mumford & Sons unter großem Applaus die Münchner Bühne. Sie begannen das Set mit dem Song Snake Eyes aus ihrem aktuellen Album Wilder Mind. Das Publikum war von vornherein hellauf begeistert und die zahlreichen Menschen auf der Tribüne standen zum Teil von Anfang an. Die Setlist, wie soll es auch anders sein, war voller Hits – alt und neu reihten sich nahtlos aneinander. Auch wenn die Band aufgrund ihres rockigeren und nicht ganz so folkigen Albums Wilder Mind Kritik einstecken musste, live wurden trotzdem alle mitgerissen.
Geburtstag gefeiert wurde auch. Wie jedes Mal hat der Bassist Ted Dwane, einfach mal Geburtstag wenn er ein Konzert in Deutschland spielt. Ein Spaß, bei dem die ganze Halle mitspielte – vielleicht auch manch einer unbewusst.
Wir wunderten uns zuerst etwas, als die Security begann ein Absperrband am Hallenrand zu spannen. Doch plötzlich wie aus dem Nichts, rannte ein singender Marcus Mumford an uns vorbei und bahnte sich seinen Weg quer durch die Münchner Halle bis hinauf in die obersten Ränge, um dann nochmals ein Bad in der Mitte der Olympiahalle zu nehmen. Das nennen wir mal sehr publikumsnah!
Little Lion Man, Lover Of The Like, Sigh No More, Ditmas…Und wieder bemühten sich die Menschen der Security das Absperrband provisorisch zu befestigen. Diesmal macht sich die komplette Band auf den Weg zur “B-Stage”, die sich im hinteren Mittel der Olympiahalle befand.
Dort spielten sie ein kurzes Acoustic Set, das aus den Songs Sister und Cold Arms bestand. Danach ging es wieder zurück auf die große Bühne. Nicht nur der Sound war an diesem Abend sehr gut, auch das Licht war super gemacht. Neben einem kleinen Feuerwerk wurde auch mehrmals ein Sternenhimmel an die Decke der Olympiahalle geworfen.
The Kinks und Mumford & Sons? Das Cover You Really Got Me wurde gemeinsam mit Bill Ryder-Jones und dessen Band angestimmt. Spätestens bei diesem Song machten alle im Publikum mit und sprangen wie wild umher – Wilder Mind! Zum Abschluss gab es noch die beiden Hits I Will Wait und The Wolf sozusagen als Zugabe.
Wer im Besitz einer Karte für das Hurricane oder Southside Festival ist, kann sich also schon mal auf eine abwechslungsreiche Show mit den vier Briten von Mumford & Sons im Juni freuen.