Vor knapp einem Jahr hat er es angekündigt, gestern war es nun soweit. Marsimoto spielte im Rahmen von “DIE LETZTE TOUR 2024” ein allerletztes Konzert in der Halle des Im Wizemanns.
Voll war es gestern Im Wizemann. Nicht nur, weil das Konzert von Marsi restlos ausverkauft war, sondern auch weil Im Wizemann ganze drei Veranstaltungen gleichzeitig geplant waren.
Den Warm-Up des Abends machte um 20:00 Uhr der Newcomer Luzey und direkt waren die Hip Hop Hände im noch mäßig gefüllten Wizemann in der Höhe. Der 17 Jährige ist übrigens niemand geringeres als der Sohn von Marteria, der jetzt in die Fußstapfen seiner Vaters zu treten scheint. Unterstützt wurde Luzy während des 30 Minutigen Sets von dem Rapper Aero sowie Zacher.
Luzey und seine Jungs stehen souverän auf der Bühne und wärmen die Stuttgarter schon mal richtig auf. Hin und wieder kam dann auch tatsächlich kurz die tiefe Stimmlage von Marteria bei Luzey durch, und wir haben uns selbst dabei ertappt, nach Marteria auf der Bühne Ausschau zu halten. Natürlich darf beim Set auch die erste Single Zu Spät nicht fehlen, die 2023 erschien. Man kann gespannt bleiben, wie sich der noch junge Rapper die nächsten Jahre entwickeln wird und auf welchen Festivals wir ihn in den kommenden Jahren wiedersehen werden. Nach 30 Minuten Set ist dann Schluss und die Bühne wird umgebaut. Der LUZEY Banner wird verstaut und ein großer Marsimoto-Kopf prangert auf der Bühnenrückseite, rechts und links emporen für die Band. Mittlerweile hatte sich das Wizemann wie erwartet auch bis fast zum letzten Platz gefüllt.
Um 21:00 Uhr dimmte sich dann endlich das Licht, und der Part, auf den man sich auf der einen Seite gefreut hat und dann wieder auch nicht – da es ja immerhin Abschiednehmen heißt – begann. Nachdem sich die vierköpfige Band an ihren Plätzen eingefunden hatten und die Halle sich mit Rauch und grünem Licht und Laserstrahlen füllte, kam Marsi mit Grüner Samt auf die Bühne und lies eine Welle des Glücksgefühls durch die Stuttgarter Reihen los. Ziemlich starker Move, mit so einem Song auf die Bühne zu kommen.
Die knapp 90 Minütige Show enthält neben einem starken Mix der mittlerweile 6 Marsimoto Alben vor allem viel Nebel, grüne Lichter sowie eine grüne Lasershow. Mittelpunkt der Show ist der große Marsimoto Kopf, aus dessen Augen Lichtsäulen über die Köpfe der Stuttgarter Fans schießen. Gut vertreten beim Set war natürlich das aktuelle Album KEINE INTELLIGENZ, was wie seine Vorgänger bereits ein absolutes Ohrwurm Album ist und ein fester Bestandteil unserer Playlists. Gewohnt Gesellschaftskritisch mit den nicht fehlenden Spuren von Cannabis.
Die Maske, die typische Marsimoto Stimme sowie die neblige Grüne Bühne vermittelt den Anschein, dass Stuttgart heute auf Marsimotos Heimatplaneten zu Gast ist und nicht andersrum. Und wer weiß, vielleicht hat Marsi die Stuttgarter an diesem Abend ja auch zu sich nach Hause entführt.
Immer mal wieder verschwindet Marsimoto für eine kurze Zeit von der Bühne, zu Indianer kommt er dann mit imposantem großem Indianerkopfschmuck auf die Bühne.
Beim Song Rauchender Nils wird es kurz etwas ruhiger in Stuttgart, und als Marsi am Schluss noch eine Flamme an seinem Feuerzeug entzündet, tun es ihm die Fans nach und eine surreale Stimmung im grünen Lichtermeer tut sich auf. Das war aber nur eine kleine Verschnaufpause, denn mit Mushroom No. 5 kommt direkt der nächste Song, bei dem die Fans mitwippen und mitsingen können.
Ein Highlight war auch, als Kid Simius zu Marsimoto auf die Bühne stürmte und die beiden gemeinsam Green Granada zum Besten gaben.
Alterstechnisch war am gestrigen Abend auch alles Vertreten. Vom ganz jungen Fan der mit Papa in der ersten Reihe stand bis hin zum mitt-/end Vierziger, der die letzten 20 Jahre mit Marsimoto gemeinsam älter geworden ist. Und so nehmen nach einer so langen gemeinsamen Zeit und fast 200 Songs Stuttgart und Marsimoto doch schmerzlich Abschied voneinander. Es war uns ein Fest.
Stuttgart war gestern ein letztes Mal Green.
Die Setlist von gestern:
- Grüner Samt
- Washington P.C.
- Keine Intelligenz
- My Big Fett Green Edding
- Anarchie
- Indianer
- Colors
- Die Farbe Grün
- Rauchender Nils
- Mushroom No. 5
- Grünes Haus
- Eine Kleine Bühne
- Angst
- Chill Faktor
- Illegalize it
- Tijuana Flow
- Wellnesss
- Absinth
- Solang die Vögel zwitschern gibt’s MusikZugabe:
- Green Granada
- GAGA
- Photoshop
- Der Nazi und das Gras / Der Döner in mir
- Green Star
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