Die Schweden von Mando Diao waren am Freitag Abend zu Gast im ausverkauften LKA Longhorn in Stuttgart.
Schon einmal führte sie der Erfolg in die Hallen des LKA Longhorn und zwar vor ganzen dreizehn Jahren. Damals waren sie noch in der Originalbesetzung, unter anderem mit Sänger Gustaf Norén. Inzwischen hat sich einiges getan, sowohl bei der Besetzung als auch im Sound. Wir wollten uns die Band nach diesen großen Veränderungen nun nochmals genauer ansehen. Als Support hatten sie THE OBGMS dabei.
Die aus Toronto, Kanada stammende Punk Rock Gruppe, die sich ausgeschrieben The oOohh Baby Gimme Mores nennen, begannen den Abend in Stuttgart mit einer fulminosen Klangkulisse. Der rockig, schnittige Sound von The OBMGs gefiel nicht nur uns, auch das restliche Publikum nahm die Kanadier ziemlich gut an. Und so wurde heftig applaudiert als sie ihre Hits Beat Up Kidz und Torpedo mit schnellen und lauten Gitarrenklänge präsentierten. Genau nach diesen dreckigen und energiegeladenen Bands durstet man als Zuschauer.
Als gegen 21:00 Uhr dann Mando Diao zu ihrem Intro die Treppen des pickepackevollen LKAs hinunterschritten, ging ein tosender Applaus durch die Reihen. Die Freude war allseits groß, nachdem die sie zuletzt 2014 in Stuttgart gastiert hatte. Die Band um Frontmann Björn Dixgård startet ihr Set mit der B-Seite San Francisco Bay und arbeitet sich im Laufe des Konzertes durch Alben wie Bring’em In, Hurricane Bar, Give Me Fire!, sowie dem aktuellen Album Good Times, welches mit ganzen neun Songs an diesem für uns teils sehr nostalgischen Abend vertreten war. Vor allem bei den alten Songs merkte man eigentlich kaum einen Unterschied, dass inzwischen nur noch Dixgård den gesanglichen Part in der Band inne hat. Bereits 2007 bewies er, dass er auch komplett Solo auf Tour gehen kann und auch gestern überzeugte er uns als Vollblut Musiker.
Immerhin blicken er und der Bassist Carl-Johan Fogelklou im nächsten Jahr auf eine 20-jährige gemeinsame Karriere in Mando Diao zurück. Standen wir damals noch selbst mit unseren knapp zwanzig Jahren in der ersten Reihe, sind dort inzwischen auch sehr viele ältere Damen wie auch Herren vertreten, die aber durchaus textsicher sind. Zu unserer Verwunderung aber hauptsächlich bei den neueren Songs. Diese unterscheiden sich zwar vom Sound mit ihren klirrenden Synthie Einflüssen von den rotzigen Gitarrensounds wie beispielsweise beim Song White Wall, aber passten sich erstaunlich gut in die Setlist ein und machten einen runden Abend daraus.
Auch die neuen “alten” Mitglieder der Band wie Gitarrist Jens Siverstedt rockten das Stuttgarter Publikum und trauten sich im Laufe des Abends immer öfters ein wenig in den Vordergrund zu treten. Dies ist nicht einfach bei einem Sänger wie Björn Dixgård, der mit seiner rauchig starken Stimme und seinem imposanten Auftreten sämtliche Blicke auf sich zog. Die Höhepunkte lagen eindeutig bei Hits wie Gloria und dem Abschluss Dance With Somebody, bei denen schlichtweg alle mitsingen konnten. Für uns waren es aber eindeutig die alten Songs, die noch immer wie damals funktionierten und zum pogen und wildem hüpfen einluden. Eindeutig fehlten uns aber auch Songs von den Alben Ode to Ochrasy und Never Seen The Light of Day. Ob dies in irgendeinem Zusammenhang mit dem Ex-Sänger Gustaf Norén steht wissen wir nicht. Uns würde es aber freuen, wenn sie beim nächsten Besuch wieder beachtet werden. Nichtsdestotrotz war das Konzert ziemlich gut und Stuttgart hatte eindeutig Spaß bei den beinah zwei Stunden grandioser musikalischer Unterhaltung welche uns die Schweden da lieferten.
Klickt euch hier durch unsere Galerie von gestern Abend:
Die Setlist von Mando Diao in Stuttgart:
- San Francisco Bay
- All the things
- White Wall
- All My Senses
- Dancing All The Way To Hell
- Good Times
- One Two Three
- Mr Moon
- The Band
- You Got Nothing On Me
- Break us
- Voices on the Radio
- Watch Me Now
- Down In The Past
- Sweet Ride
- Gloria
- Hit Me With a Bottle
———————- - Brother
- Shake
- Dance with Somebody
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