Nach zwei Jahren Pause ging es für uns in diesem Jahr endlich wieder auf das Maifeld Derby nach Mannheim.
Und ja wir haben es vermisst dieses familiäre Ereignis auf dem Maimarkt Gelände.
In diesem Jahr sollte es eine oder besser zwei neue Stages geben und wir waren gespannt wie sich dieses neue Konzept in der Praxis verhält.
Unser Highlight am Freitag waren die Australier Royel Otis, die gerade einen weltweiten Hype erleben und hier auf dem Maifeld um 20:05 Uhr auf der Open Air Stage ihren Slot hatten. Sie überzeugten uns mit einem fantastischen Sound. Zwar scheint ihr Gitarrist durch seine Haarpracht nichts zu sehen aber beherrscht sein Instrument blind. Das Set macht Spaß und wir tanzten zu den sommerlichen Vibes. Kann es schöner sein?
Schnell schnell geht es für uns rüber ins Palastzelt zu Edwin Rosen. Der aus “unserer Ecke da bei Stuttgart” stammende Durchstarter und wie es im Pressetext so schön heißt “Gründer der Neuen Neuen Deutschen Welle” füllte natürlich das Zelt so gut es ging und zieht dabei hauptsächlich das junge Publikum an.
Lange können wir aber nicht blieben, da gleichzeitig in der Arena das Elektro-Punk Trio Sextile spielen und wir unbedingt noch einen Teil ihres Konzertes miterleben wollen. Voller Wucht und geladen mit Energie sind die Mädels aus Los Angeles auf der Bühne dazu bereit alles zu geben. Eine Energie die sich bei den Besuchern in Mosphits, Pogen und Circle Pits auslebt. Ziemlich laut und so schön unpassend es macht richtig Spaß zuzusehen und natürlich zuzuhören.
Richtig schnell geht es für uns zurück zur Open Air Stage auf der The Vaccines spielen sollten. Eine Band die wir in Deutschland leider viel zu selten live erleben dürfen, die wir aber schon seit Beginn ihrer Karriere mitverfolgen. Mit ihren durch Gitarren geprägten Indie Songs ziehen sie uns in ihren Bann. In diesem Jahr erschien ihre neue und sechste Platte Pick-Up Full of Pink Carnations. Die Mikrofone waren mit Blumen geschmückt und The Vaccines hatten richtig gute Laune.
Durch das Set führt Sänger Justin Young der ein Hit nach dem anderen raushaut und nicht nur unsere Indie Seele damit sehr sehr glücklich macht. Vom neuen Hearbreak Kid bis hin zu Wreckin’ Bar, Teenage Icon, Wetsuit und No Hope bei keinem dieser energiegeladenen Songs konnte man die Füße stillhalten.
Weiter ging es dann mit der Headlinerin des Tages und zwar Róisín Murphy im Palastzelt. Ebenfalls mit neuem und ziemlich erfolgreichem Album Hit Parade im Gepäck verzauberte sie zur späten Stunden. Ihre Outfits of course extravagant und provokant rief sie zum Tanz oder besser Rave auf.
Der Samstag begann für uns noch ganz gechillt mit Klaus Johann Grobe im Palastzelt. Ganz so gechillt war es dann doch nicht als das Trio mit ihrem Drums, Bass und der immer wieder krass durchstechenden Orgel das Zelt ganz schön zu beben brachte.
Weiter ging es mit Balming Tiger aus Korea die mit ihrer Hip Hop und K-Pop Mischung ebenfalls für ordentliche Stimmung sorgten und uns heftig die Köpfe nicken ließen.
Wir wechselten dann zum Parcours D’Amour wo wir uns noch ein wenig das Konzert von Lampe anschauten. Der Musiker Tilmann Claas macht echt catchy und nice Songs die uns kurz mal runterkommen ließen. Kein Wunder schwärmt auch Olli Schulz des öfteren von ihm. Des Weiteren macht er zwischendrin immer wieder sehr amüsante Ansagen oder erzählt kleine Anekdoten.
Mit den Grandbrothers spielt eine Elektrogröße im Zelt. Das Duo bei dem ein klassischer Konzertflügel im Mittelpunkt steht, lässt zu früher Stunde schon ordentlich die Zeltwände wackeln und man kann einfach nicht stillstehen. Die Beats und der Bass der beiden geht durch den ganzen Körper. Beeindruckend ist tatsächlich das umgebaute Klavier.
Auf der Open Air Stage begeistern Arc De Soleil aus Schweden. Bei ihrer guten Laune Musik zeigt sich sogar die Sonne ein wenig.
Für eine ganze Weile zog es uns in den Parcours D’Amour. Dort standen die Oracle Sisters aus Frankreich auf der Bühne und räumten ordentlich ab. Die unfassbare Spielfreude bei der Band sorgte dafür, dass das Publikum es ihnen dankte. Es gab jede Menge Applaus und die Leute standen meiste Zeit auf den Rängen und tanzten.
Natürlich ging es für uns dann zur Open Air Stage auf der Roosevelt zu sehen war. Auch er ist einer der inzwischen viel zu selten auf deutschen Bühnen zu sehen ist und gefühlt den Raum Stuttgart geradezu meidet.
Dafür läuft es bei ihm richtig Rund und er spielt auf allen großen Bühnen dieser Welt. Umso schöner ist es ihn endlich mal wieder auf einem deutschen Festival zu sehen. Seine Songs sind durchzogen von guter Laune und feinster elektronischer Musik. Seine Hits Colours, Wait Up, Strangers und Fever kommen besonders gut beim Maifeld Derby an.
Man musste an diesem Samstag seine Energie gut verwalten den es wartet noch mehr Elektronische Musik auf uns.
Auch das Headliner Duo KIASMOS aus Island durfte sich der Maifeld Connaisseur nicht entgehen lassen. Hinter dem Namen stehen die beiden Produzenten und Musiker Ólafur Arnalds und Janus Rasmussen. Die Supergroup vermischt Genres und orientiert sich sowohl an britischer Club Musik aber auch an Neoklassik, minimalistischen Techno, mitreißenden Klaviermelodien und irgendwie vermischen sie dies alles zu einer komplett neuen Galaxie. Einer Galaxie die einen umwebt und mit ihren warmen Beats weit weg trägt.
Noch eine Stufe Elektronischer ging es dann mit MODESELEKTOR weiter, die ein unfassbar gutes Set im Zelt hinlegten und wirklich das komplette Maifeld zum tanzen brachte. Obwohl wir schon alle einen super anstrengenden Tag hinter uns hatten, wollten wir dass dieses fesselnde Set nie aufhört. Wer danach immer noch Energie hatte, der konnte natürlich im Clubraum weitermachen.
Der Sonntag stellte uns vor eine kleine Herausforderung. Es gab zu viele Acts die wir sehen wollten und die gleichzeitig spielten. Wir begannen den Tag mit English Teacher aus Großbritannien die uns richtig wachrüttelnden. Ein bisschen Indie und ein bisschen Punk, ein bisschen leise und dann richtig laut. Zurecht wird die Band in ihrem Heimatland richtig gehyped.
Auch ein Hype erleben they/them Yeule aus Singapur, weshalb wir uns dieses Spektakel im Palastzelt natürlich auch nicht entgehen lassen konnten. Das Debütalbum Softscars wird von sämtlichen Kritikern gefeiert und überzeugt auch live. Der futuristische und verschwommene Elektropop Sound regt zum tanzen an und irgendwie auch träumen an.
ΣTELLA oder Cloth wir entschieden uns für die Künstlerin aus Griechenland. Vor der Open Air Bühne hatten sich zu Beginn noch recht wenig eingefunden, dies änderte sich jedoch sobald ΣTELLA die Bühne betrat. Ihre poppigen und von ihrer Heimat angehauchten Songs versüßten uns den Sonntag Nachmittag unter der Mannheimer Sonne.
Dry Cleaning mit ihrer Sängerin Florence Shaw im Vodergrund sind da ein wenig lauter und punkiger unterwegs. Das Publikum saugt den fast rüpelhaften Sound der Band auf und springt umher. Besonders in der vorderen Reihe waren richtige Hardcore Fans, die die Band lauthals unterstützen.
Chelsea Wolf oder Mannequin Pussy – wir gehen zu Mannequin Pussy in die Arena und werden nochmal ordentlich in die Mangel genommen. Ein Stop gibt es bei der Band aus Philadelphia nicht und das Publikum verbindet sich zu einer Masse die hin und her wirbelt. Wie auch die Band auf der Bühne werden die Energien im Publikum ebenfalls gebündelt.
Auf der Open Air geht es zu Altin Gün die mit ihrem unfassbar schönen Sound perfekten in die abendliche Stimmung passen und nochmals für richtig Festival Feeling sorgen. Das sah auch das Maifeld Derby so und feierte die Band aus Holland mit ihrem aus der Türkei inspirierten Sound.
Dann geht es zum Healdiner Slowdive oder doch zu Tropical Fuck Storm. Wir schauen kurz bei Slowdive vorbei bevor es uns dann zu dem Quartett aus Melbourne zieht.
Die Australier von Tropical Fuck Storm sorgten für ordentlich Stimmung und heizten der Arena ordentlich ein.
Dann zog es uns TO ATHENA aus der Schweiz die im Parcours D’Amour ein wirklich wundervolles Konzert hinlegte.
Schaut euch hier die Fotogalerie vom Maifeld Derby 2024 an.
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