Zur achten Ausgabe des Maifeld Derbys stand auch 2018 wieder ein abwechslungsreiches Programm auf dem Plan. Dementsprechend lockte das Line Up am vergangenen Wochenende viele Besucher aus nah und fern nach Mannheim. Nahezu ausverkauft kamen am Freitag über 4500 Besucher, am Samstag und Sonntag sogar fast 5000 Besucher.
Das Wetter war wie bestellt – perfekt zum “festivalieren” – und bot neben Sonnenschein auch das ein oder andere Wölkchen, welches für Schatten sorgte an. Und wieder sagen wir – was für ein mega Wochenende!
Beginn war am Freitag um 16:30 Uhr: Gringo Mayer. Mit seinem Americana Rock eröffnete er das Festival auf der Fackelbühne.
Wir machten uns auf zum Parcours D’Amour um Brother Grimm zu bestaunen, der nicht nur eine einmalige Stimme besitzt, sondern auch ziemlich gute Effekte mit seiner Gitarre hervorbringt.
Danach ging es zu den Great News aus Norwegen, welche ziemlich dicke mit Kakkmaddafakka sind und dementsprechend die selbe gute Laune verbreiten wie ihre Kollegen. Da wurde dann eben auch schon ordentlich mitgetanzt. Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß.
Und mit Spaß ging es weiter, denn Austrofred beehrte zur selben Zeit das Derby, weshalb wir gegen Ende schnell noch die Location wechselten. Der Österreicher im Freddie Mercury Gewand haute ein paar Queen Klassiker auf seine ganz eigene Art und Weise raus und erntete tobenden Applaus. Eine Augenweide!
Klangstof aus den Niederlanden hatten zur Prime Time die Fackelbühne fest im Griff. Mit ihrem wundervollen Indie Electro Pop verzauberten sie uns vollkommen. Und ja, die werden wir uns merken.
Deerhunter, die Indie Rocker aus den USA waren zum Abschluss auf der Fackelbühne zu Gast. Die Band um Sänger Bradford Cox zählt seit ihrer Gründung im Jahr 2001 zur US-Indie Band Elite und begeisterte auch das Maifeld mit ihrem atemberaubenden Sound und den großartigen Hymnen.
Der Kanadier Sam Vance-Law, auf welchen wir besonders gespannt waren, trat zur späten Stunde im Parcours D’Amour auf und triumphierte mit seiner Mischung aus Popmusik und natürlich seiner außergewöhnlichen Stimme. Selten war der Parcours so gut gefüllt und begeistert gewesen, wie zu diesem besonderen Auftritt.
Bevor es zu Jon Hopkins aus Großbritannien ging, schauten wir noch bei Kreisky im Brückenawardzelt vorbei. Die Wiener Truppe haute uns mit mit ihrer energiegeladenen Rock Show ziemlich vom Hocker.
Kontrast gab es dann bei Jon Hopkins, der gehört zu den derzeit angesagtesten Produzenten und Mixern. Sein Set bildete den Abschluss des ersten Festival Tages und brachte die Meute im Palastzelt zum Tanzen.
Der zweite Festivaltag begann bereits um 13:30 Uhr mit den Paper Planes auf der Fackelbühne. Wie bestellt wartete am Samstag großartiges Wetter auf die Maifeld Derby Besucher. Was passt da besser als der leichte, melancholisch angehauchte Indie Post Pop der Paper Planes. Gut vorbereitet waren wir dann auf den anschließend Auftritt der Berliner Indie Rocker von SIND. Sie brachten schon ordentlich Energie mit und das Publikum dankte durch wildes umher hüpfen zu Singles wie Alpina Weiss.
Spanisch ging es weiter mit den wunderbaren Hinds im Palastzelt. Die vier Mädels veröffentlichten in diesem Jahr ihr Album I Don’t Run und lösten damit eine Welle der Begeisterung aus. Dementsprechend wurde auch ihr Auftritt gefeiert und der ein oder andere konnte schon ein wenig Text mitsingen. Indie Rock vom Feinsten.
Wir wanderten zur Fackelbühne, wo der Landsmann und Marteria DJ Kid Simius auflegte. Zum dritten Mal auf dem Maifeld Derby wird er schon als Resident gehandelt und sorgte natürlich für ordentlich Stimmung.
Obligatorisch stand an diesem Tag die Steckenpferdressur auf dem Programm – Kultstatus und ein MUSS für jeden Besucher, mindestens einmal bei dem Spektakel vorbeizuschauen.
Der Rapper Goldroger zeigte auf der Brückenaward Bühne, wo der Hammer hängt und lieferte ordentlich etwas ab, was auf große Begeisterung beim Publikum stieß, welches schon sehr textsicher die ein oder andere Zeile mitrappen konnte.
Dann war es Zeit für eine etwas größere Band. The Wombats waren auf der Fackelbühne am Start. Ihr neues Album Beautiful People Will Ruin Your Life ist ein wahres Indie Pop Feuerwerk und so auch ihre Konzerte. Ihre Hits Let’s Dance To Joy Division, Tokyo (Vampire&Wolves) sind Indie Klassiker, die kein einziges Bein stillhalten ließen und für ausgelassene Euphorie sorgten.
Editors im Palastzelt waren einer der Headliner, auf die wir uns besonders gefreut hatten. Mit ihren dunklen und doch so großartigen Songs sorgten sie für eine einmalige Stimmung und alles passte einfach zusammen. Der Auftritt gehörte definitiv zu einer der emotionalsten auf dem diesjährigen Maifeld Derby und sorgte für ununterbrochene Gänsehaut und viele intime Momente. Und ja, wer tagsüber genau hinschaute, der entdeckte eventuell den Sänger der Band Tom Smith in der Schlange am Aperol Spritz Stand.
Wer zur späten Stunde noch fit war, konnte sich beim anschließenden Set von George Fitzgerald noch ordentlich verausgaben. Mit seiner Dance Musik beendete er um 2:00 Uhr den Festival Samstag.
So grandios der Samstag endete, so grandios begann auch der Sonntag um 12:30 Uhr mit dem Golden Dawn Arkestra auf der Fackelbühne. Wer noch nicht richtig wach war, der war es spätestens nach dem Auftritt des Psychedelic-Afro-Funk Rock’n’ Roll Künstlerkollektives aus Texas.
Tristan Brusch aus unsere Heimat war anschließend auf der Fackelbühne und sorgte für ordentlich Kontrast Programm. Mit den Young Fathers aus Schottland konnte das Maifeld Derby erneut einen der angesagtesten Acts verpflichten. Mit ihrem im März erschienen Album Cocoa Sugar sorgten sie für Stimmung im Palastzelt und bekamen ordentlich Jubel und Applaus vom Publikum.
Wieso während des Auftritts plötzlich einige Menschen abwanderten?? Ja, es ist immerhin WM und Deutschland bestritt sein erstes Gruppenspiel gegen Mexiko. Wir hingegen schauten uns noch ein wenig vom Auftritt von Ilgen-Nur an, die uns schon als Support bei Tocotronic begeistert hatte.
Schnell ging es dann aber zurück zu Alex Cameron aus Australien, der gemeinsam mit Roy Molloy am Saxophon auftrat und für eine wahre Pop Explosion am Abend sorgte. Das war dann definitiv besser als Fußball.
Danach ging es weiter mit einem Headliner nach dem anderen. Seit Jahren sind wir riesen Fans von The Kills und Black Rebel Motorcycle Club und scharrten dementsprechend mit den Hufen. Dies war natürlich eine perfekte Aneinanderreihung zweier Acts, die mit ihrer düsteren Rock Musik verzaubern. Zunächst beehrten Alison Mosshart und Jamie Hince die Zuschauer mit ihrem perfekt aufeinander abgestimmten Zusammenspiel von Gitarre und Gesang.
Anschließend präsentierten Black Rebel Motorcycle Club ihr im Januar erschienenes Album Wrong Creatures und lieferten, wie nicht anders zu erwarten war, einen dezent magischen Auftritt ab. Sie nahmen uns mit in eine andere Welt – sphärisch, düster, Gitarre, Leder und Rock’n’Roll. Und so bildete sich vor der Fackelbühne des öfteren ein Moshpit und ja alle waren traurig ,als das Set leider zu Ende war.
Mark Oliver Everett aka Eels hatte die Ehre das Festival am Sonntag Abend zu beenden. Mit seinem Indie Rock sorgt er seit den 90er Jahren weltweit für Furore und machte den Abschluss des Maifeld Derby 2018 zu etwas ganz besonderem.
Wir sehen uns im nächsten Jahr!
Noch mehr Fotos vom Maifeld Derby 2018 findet ihr hier.
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