Maifeld Derby 2017

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PRIMAL SCREAM © About Musïc | Stephanie Bauer

Am vergangenen Wochenende besuchten wir gemeinsam mit 15.000 anderen Besuchern die siebte Ausgabe des Maifeld Derbys.
Drei Tage bestes Festivalwetter und ein außergewöhnlich gutes Line Up machten das Festival zu einem vollen Erfolg.

Wir begannen unseren ersten Festivaltag mit Voodoo Jürgens auf der Fackelbühne, der mit Kippe im Mundwinkel den typisch österreichischen Pop Charme vermittelt. Mit dazu passenden aneckende Texte im Wiener Dialekt, sorgte er für einen Vibe, der von Mannheim bis nach Wien reichte.

VOODOO JÜRGENS © About Musïc | Stephanie Bauer

Danach ging es für einen Abstecher zu Gemma Ray, die auf dem Parcours D’Amour auftrat und uns mit ihrer interessanten Stimme begeisterte. Dass uns auf dem Weg dorthin Drangsal über den Weg lief, lag daran, dass dieser zuvor einen Gastauftritt bei der Band Flut hatte.

GEMMA RAY © About Musïc | Stephanie Bauer

Als nächsten spielten die Wild Beasts im Palastzelt. Frontmann Hayden Thorpe mit Sonnenbrille mag dem einen eingebildet vorkommen, aber wir finden, das ist Indie-Pop. Seine Stimme variiert er von Song zu Song und schafft gemeinsam mit seiner Band tanzbare Musik, die uns Spaß macht.

WILD BEASTS © About Musïc | Stephanie Bauer

WHY? standen im Anschluss auf der Fackelbühne. Sie machen Indie Rock gepaart mit Hip Hop und Folk. Der Sänger Yoni Wolf besitzt eine Stimme, die man mögen muss und so war es nicht ganz nach unserem Geschmack, auch wenn das Konzept interessant ist.

WHY? © About Musïc | Stephanie Bauer

Cigarettes After Sex gefielen uns da schon besser. Eine Band, die wie für das Palastzelt geschaffen war. Fast statisch stand die Band auf der Bühne und verzauberte durch ihren teils sehr düsteren Dream Pop. Gegründet wurde die Band bereits 2001, schaffte es aber erst in diesem Jahr, ihr Debütalbum zu veröffentlicht.

CIGARETTES AFTER SEX © About Musïc | Stephanie Bauer

Im Anschluss spielte der hochgelobte SOHN, der sich musikalische ganz gut einreihte und mit seiner entschleunigenden Darbietung elektronischer Musik das Festival in eine tolle Atmosphäre hüllte. Auch die Lichtshow, die er mit sich hatte, passte sehr gut in die Stimmung.

SOHN © About Musïc | Stephanie Bauer

Die Headliner des Freitag Abend waren Bilderbuch, die mit ihrem vierten Album Magic Life – wie sollte es auch anders sein – sämtliche Sneaker im Palastzelt in Bewegung setzten. Es wurde ein Hit nach dem anderen rausgehauen, und das textsichere Maifeld Derby unterstütze die Ösis wie es sich gehört. Alle hatten Freude!
Waren die Sneaker noch fesch, konnte man anschließend noch ne Runde zu den Beats von Trentemøller tanzen.

BILDERBUCH © About Musïc | Stephanie Bauer

Der Samstag begann für uns mit dem Briten Dan Owen, der wohl nicht nur uns mit seiner Stimme von den Sitzen des Parcours D’Amour gehauen hat. Großartiger Auftritt mit Gitarre, Mundharmonika und einer gewaltigen Stimme. Er gehört zu einer unserer Entdeckungen des Jahres, die man sich unbedingt einmal live anschauen sollte.

DAN OWEN © About Musïc | Stephanie Bauer

Ein Auftritt, auf den wir uns besonders freuten, war der, der britischen Psychedelic Rock Band Temples. Schon bei ihrem letzten Auftritt auf dem Maifeld Derby waren wir absolut begeistert und so auch dieses Mal. Im Gepäck hatte die Band ihr zweites Album Volcano, welches im März erschienen ist und sich nahtlos an den Vorgänger reiht.

TEMPLES © About Musïc | Stephanie Bauer

Nach einem kurzen Abstecher zu American Football, die, wie wir fanden, einen ziemlich langweiligen US Rock spielten, war für uns die Freude groß, als endlich Metronomy an der Reihe waren.

AMERICAN FOOTBALL © About Musïc | Stephanie Bauer

Bei der britischen Band herrschte eine großartige Stimmung im Zelt. Metronomy ist eine Band, die es nur selten oder gar nicht in diese Baden-Württembergischen Breitengrade schafft. Umso erfreulicher, dass sie beim diesjährigen Maifeld Derby aufschlugen und das Palastzelt zum ausgiebigen tanzen brachte. Einer unserer Lieblingsauftritte des diesjährigen Festivals.

METRONOMY © About Musïc | Stephanie Bauer

Weiter ging es mit Kate Tempest, die uns im wahrsten und positiven Sinne heftig zutextete. Die Frau rockt, verblüfft, und zeigt den Männern, wo der Nagel in der heutigen Zeit hängen zu hat.

KATE TEMPEST © About Musïc | Stephanie Bauer

Den Abschluss machten für uns Moderat, die Samstag Headliner, die nochmals alle zum dancen brachten und natürlich eine perfekte Show ablieferten.

MODERAT © About Musïc | Stephanie Bauer

Am Sonntag ging es gleich bombastisch mit King Khan & The Shrines los. Um 12:30 begann das Karacho Set mit Garage Rock bei tropischen Temperaturen. Die Festivalbesucher gaben aber ihr bestes, und so wurde trotz der überdurchschnittlich gut gelaunten Sonne gepogt bis zur Erschöpfung.

KING KHAN AND THE SHRINES © About Musïc | Stephanie Bauer

Es folgte Mitski aus New York. Eine Dame die mit Your Best American Girl in aller Munde ist und war, uns aber leider auch nicht so abholte, wie wir uns das erhofft hatten. Vielleicht lag es aber auch in ihrer Attitude, uns kam sie nämlich etwas lustlos vor.

MITSKI © About Musïc | Stephanie Bauer

Whitney, auf die wir uns wiederum schon sehr freuten, hatten da schon mehr Spaß, trotz gefühlten 100°C im Palastzelt. Da greift man aus Verzweiflung schon mal direkt zur Weinflasche. Wir lieben nicht nur die Platte Light Upon the Lake mit ihren jugendlichen Songs, auch die Stimme des Drummers und gleichzeitig Sängers Julien Ehrlich ist ziemlich abgefahren. Richtig cooler Auftritt, trotz Saunabedingungen.

WHITNEY © About Musïc | Stephanie Bauer

Thurston Moore Group hatten es draußen unter der quälenden Sonne nicht besser, trotzdem legte das Urgestein Thurston Moore (Sonic Youth) einen grandiosen Auftritt mit seiner Band hin. Profi eben. Und wenn er dann später im Fotograben neben einem steht um sich gemeinsam mit King Khan, King Gizzard & The Lizard Wizard anschaut, ist man mal kurz sehr iritiert.

THURSTON MOORE GROUP © About Musïc | Stephanie Bauer

Im Palastzelt waren aber dann schon Spoon an der Reihe, die ebenfalls noch auf die Kacke hauen können und einen astreinen Indie Rock/Pop spielen. Hits Hits Hits wie Hot Thoughts, Indside Out oder The Underdog – richtig gut!

Nach einem kurzen Päuschen bei der Steckenpferd-Dressur trat King Gizzard & The Lizard Wizard auf, die ein großes Publikum anlockten. Das Publikum gab alles, und die Security verschaffte mit Wasserschläuchen Abkühlung. Rattlesnake, Rattlesnake … Kurz ging es für uns ins Brückenawardzelt zu der Kalifornischen Band WAND, über die uns zuvor schon einige positive Gerüchte zugeflogen waren. Ziemlich hot die Band mit ihren angesagten Indie Beats. Auch eine kleine Entdeckung, für die wir aber leider zu wenig Zeit hatten.

KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD © About Musïc | Stephanie Bauer
WAND © About Musïc | Stephanie Bauer

Mit Amanda Palmer & Edward Ka-Spel folgten nämlich weitere große Namen auf dem Maifeld. Nach viel Rock’n’Roll sorgten die beiden gemeinsam mit ihrem Violinisten für eine entspannte und ja, auch anmutige Stimmung am Abend.

AMANDA PALMER & EDWARD KA-SPEL © About Musïc | Stephanie Bauer

Nächster großer Act: Primal Scream – richtig gut! Bobby Gillespie – eine grandiose Persönlichkeit auf der Bühne. Er hat es einfach immer noch drauf und hat einen Auftritt hingelegt, bei dem sich die ein oder anderen jüngeren Kollegen eine – nein – mehrere Scheiben abschneiden können. Entertainment auf höchstem Niveau und Songs, die fetzen.

PRIMAL SCREAM © About Musïc | Stephanie Bauer

Die Headliner – Slowdive – ließen es, wie der Name verrät, etwas langsamer angehen. Mit verträumten Songs und nahmen sie uns mit auf eine Reise durch andere Sphären. Bevor wir jedoch in unseren Träumen komplett versanken, schauten wir kurz vor noch bei den Parcels vorbei, die mit ihren Indie Beats das Brückenawardzelt teilweise zum wackeln brachten. Danach ging es nochmal kurz zu Slowdive, um bis zum Festivalende weiter zu träumen.

SLOWDIVE © About Musïc | Stephanie Bauer

Unser Fazit: Das Maifeld Derby hat bei seiner siebten Ausgabe eine Hochglanz-Leistung hingelegt. Angefangen bei den vielen freiwilligen Festivalhelfern, die für einen entspannten Ablauf sorgten, bis hin zu den Securities, die einen erfreut bei den Einlass Kontrollen begrüßten, und am Ende mitten in der Nacht ebenso freundlich wieder verabschiedeten. Die Bands, die in diesem Jahr noch mehr variierten, Überraschung bereit hielten, sowie absolute Legenden, die sich frei auf dem Festivalgelände bewegten. Durch diese vielen tollen Bands waren wir in diesem Jahr hin und her gerissen, macht aber nichts! Das Festivalgelände ist gut organisiert mit tollem Essen und Getränken zu fairen Preisen. Bei den hohen Temperaturen am Sonntag hätten wir uns dennoch eine kostenlose Trinkwasser-Stelle gewünscht.
Wir kommen wieder!!!

In unserer Fotogalerie findet ihr noch mehr Bilder vom Maifeld Derby 2017.

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