Am Montag statteten die sympathischen Kytes dem Keller Klub in Stuttgart einen Besuch ab. Schon im vergangen Jahr war die Band aus München im Keller Klub zu Gast gewesen und begeisterte durchweg. Der Anlass, der sie in diesem Jahr wieder nach Stuttgart führte, war die Veröffentlichung des ersten eigenen Albums Heads & Tales, welches im September erschienen ist.
Im Keller Klub erwartete uns ein durchmischtes Publikum, das sich bereits zum Supportact – halbkreisförmig und gechillt, meist mit einem Getränk in der Hand – vor der Bühne versammelt hatte. Zunächst wurde noch der so typische Abstand zwischen Bühne und Publikum eingehalten, mit dem so viele Support-Acts zu kämpfen haben. Auf die Bühne kam dann ein mit 21 Jahren noch recht junger Musiker – Nick Yume. Begleitet wurde dieser von Drums (Florian Balmer) und abwechselnd Keys sowie Bass (Jakob Arnu). Auf einen zurückhaltenden, leicht elektronisch angehauchten Sound, legte Nick Yume seine außergewöhnliche Singstimme. Seine Songs sind überwiegend Balladen, wie beispielsweise Should I Stay, bei welcher Nick Yume seine soulige Stimme überzeugend einsetzen kann. Die Stimme Yumes ist einfach auf dem Punkt – sehr beeindruckend. Beinahe skurril ist die Tatsache, dass genau dieser Kerl im Sommer den Support für das Konzert von Rihanna in Bukarest spielen durfte.
Zackig wurde die kleine Keller Bühne nach dem Auftritt von Nick Yume umgebaut. Wie es sich gehört, waren daran auch die Künstler selbst beteiligt.
Als Indie Geheimtipp gelten die Kytes in Deutschland schon lange nicht mehr. Inzwischen durften die Münchner nämlich auch schon international auftreten, ob auf dem SXSW in den USA oder in Belgien und Großbritannien. Die Band, die mit ihren Songs wahrlich Sinn für Popstrukturen beweist, kommt rum. Nichtsdestotrotz enterten sie voller Energie und Euphorie die Bühne in Stuttgart. Die Setlist der Kytes war durchweg geschmückt mit einprägsamen Melodien, mal schnell und mal langsam. Unweigerlich wurde von Beginn an von vorne bis hinten mitgetanzt und gewippt. Nacheinander wurden wir mit tanzbaren Songs torpediert: Head To Toe, As We Row, Room 509, On the Run oder Inner Cinema.
Im Vordergrund der sympathische Frontmann Michael Spieler, der gekonnt mit Stuggi spielte. Zwischendurch erzählte er Anekdoten und flirtete amüsant mit dem schwäbischen Publikum. Als Schmankerl gab es ein Cover der alten Band Blind Freddy – Mr. Bruns. Als die Kytes dann die Bühne verließen, waren wir uns nicht sicher, ob sie für ein paar Zugabesongs nochmals zurückkehren werden.
Wie aus dem nichts kamen aber plötzlich Michael Spieler und Thomas Sedlacek mit Akustik Gitarre bewaffnet ins Publikum gelatscht und ließen sich inmitten des Keller Klubs auf dem Boden nieder. Das Publikum tat es ihnen gleich und so entstand ein ganz intimer Moment zwischen Band und Publikum. Ein Moment, wie man ihn wohl nur noch sehr selten und wenn dann auch nur auf kleineren Konzerten erleben darf. Spieler und Sedlacek spielten gemeinsam mit dem Publikum I Got Something. Ganz leise und ja, wunderschön. Danach ging es zurück auf die Bühne wo sich der Rest der Band schon an seine Instrumente begeben hatte und dann wurde nochmal ordentlich Stimmung gemacht.
Cause I got something you should try, hold it down like a memory, you got something I desire, don’t turn around.
Die Haupt-Unterstützung an diesem Abend bekamen die Kytes ganz eindeutig von der weibliche Fraktion, die den kompletten Abend durch ihre Textsicherheit auffiel.
Eine unglaublich sympathische Band, super Musik zum tanzen und ein durchweg glückliches Publikum. Ein gelungener Montag Abend. Servus und auf wiedersehen!