Am 17. Februar 2017 erscheint das neue und inzwischen fünfte Studioalbum der beiden Schweden von Johnossi – Blood Jungle. Wir durften schon jetzt reinhören.
Johnossi sind bekannt für ihre dreckigen Riffs und lauten Drums, vor allem mit ihrem Debütalbum Johnossi, sowie dem Nachfolger All They Ever Wanted, stellten sie dies ausreichend unter Beweis. Hatte sich das Duo beim letzten Album Transistions kurzerhand einen Keyboarder adoptiert, gehen sie nun bei Blood Jungle sogar noch weiter. Diesmal holten sie sich die Unterstützung von anerkannten schwedischen Produzenten wie auch Songwritern.
Entstanden ist dabei ein Werk, dass erstmals weltweit veröffentlicht wird und eine ganz andere Sound-Ebene besitzt.
Für den Track Blood arbeiteten John und Ossi gemeinsam mit dem Grammy nominierten Patrik Berger zusammen, welcher schon mit Lana Del Rey, Robyn und Santigold arbeitete. Herausgekommen ist zwar ein Song mit einer lauten Hook, aber mehr leider auch nicht.
Air Is Free wurde als erste Single veröffentlicht und geht eigentlich ganz gut ins Ohr. Ein typischer Radio Song, der besonders durch die weiblichen Chöre, die Tierlaute von sich geben, hervorsticht. Dementsprechend bleibt Air Is Free hängen und lädt zum mitsingen ein.
Hands ist ein ruhiger und sehr melodischer Song, dessen Text zwar etwas gewöhnungsbedürftig ist “put your hands where i can see them”, dennoch geht auch dieser Song ganz gut ins Ohr und gehört zu den besseren der Platte. “Fuck the haters we don’t care!”
Weak Spots ist ein Track, bei dem Johnossi gemeinsam mit Carl Falk und Rami Yacoub arbeiteten. Beide sind bekannt für ihre Zusammenarbeit mit internationalen Pop Größen wie One Direction, Demi Lovato. Erstaunlicherweise, ist Weak Spots wie wir finden der einzige Track, der durch seine ausgeprägten Hook an frühere Songs von Johnossi anknüpfen kann und auch zeigt, dass die Band – wenn sie will – nicht nur vor sich herumdümpeln kann, sondern auch noch dreckigen Rock beherrscht.
Beim Track War/Rain arbeitete das Duo mit Joakim Berg, dem Frontmann der schwedischen Rockband Kent. Wenn man genau hinhört, kann man dies sogar etwas heraushören. Allerdings wirkt der Song, als würde man mit angezogener Handbremse fahren – schade, da wäre durchaus mehr drin gewesen.
“Viele Köche verderben den Brei” passt im Zusammenhang mit dem Album Blood Jungle von Johnossi ziemlich gut. Der vielversprechende Titel des Albums und die Erfahrungen, die die Band, die tatsächlich im Dschungel unterwegs war, gesammelt hat, werden im Album leider nicht widergespiegelt. Wir hätten uns da durchaus mehr Drumsolos von Ossi und mehr Gitarrensolos und Geschrei von John gewünscht, mehr Experimentierfreude, gerne mit den hier und da auftauchenden Tierstimmen und Synthies. Johnossi gingen aber mit Blood Jungle lieber auf Nummer Sicher.
Somit sind die Texte einfach zu belanglos und der Sound ist uns zu massentauglich abgemischt, ohne viel Wiedererkennungswert. Johnossi machen auf internationalen Pop. Die Erwartungen eines Johnossi-Fans der ersten Stunde dürften mit diesem Werk nicht erfüllt werden.
Tracklist: Blood Jungle
01. Blood
02. Air Is Free
03. Hands
04. Freeman
05. Weak Spots
06. On A Roll
07. Tall Dark Man
08. Hey Kiddo
09. War/Rain
About Musïc Schulnote: 3-
VÖ: 17. Februar 2017