Die Foals haben eines ihrer inzwischen sehr seltenen Deutschland Konzerte im Rahmen des Zelt-Musik-Festivals 2019 in Freiburg gegeben.
Als Support für die Foals sind kurzfristig Sea Moya eingesprungen, die erst am Vortag von ihrem Glück erfahren haben und natürlich ohne lange zu überlegen direkt zusagten.
Das Trio, welches ursprünglich aus Mannheim stammt und nun in Montreal zu Hause ist, war sowas von motiviert. Mit ihrem Elektropop Sound, der mal federleichten und dann aber auch fordernden ist, überzeugen sie das leider noch nicht ganz so gut gefüllte Zirkuszelt. Vergangenes Jahr veröffentlichten Sea Moya übrigens mit Falmenta ihr Debütalbum.
Zwar füllte sich das Zirkuszelt während der Umbauphase zwischen den Auftritten von Sea Moya und den Foals ein wenig mehr, aber ausverkauft war das trotzdem Konzert nicht. Bemerkenswert für eine Band, die in ihrer Heimat aber auch in anderen Ländern die richtig großen Hallen mehrfach ausverkauft.
Auf die Bühne, die eingerahmt ist von Palmwedeln wie auf dem Cover ihres aktuellen Albums, kamen die Foals zu sechst. Neben den Stammmitgliedern Yannis Philippakis, Jack Bevan, Jimmy Smith und Edwin Congreave, waren auch Jeremy Pritchard – der das ehemalige Mitglied Walter Gervers am Bass ersetzt und Kit Monteith mit auf der Bühne.
Ohne große Ankündigung starten die Foals mit dem Song On The Luna vom aktuellen Album Everything Not Saved Will Be Lost Part 1. Der catchy und doch schon etwas poppigere Song ist vom ersten Ton an mitreißend und wir fühlen eine Welle der Begeisterung im Zirkuszelt aufkeimen.
Es ist stürmisch, die Foals spielen sich durch ihre Geschichte und die Songs reihen sie dabei mühelos aneinander. So auch die folge Songs Mountain At My Gates und das kühle, glasklaren Math-Rock Stück Olympic Airwaves vom Debüt Album Antidotes.
Ohne Unterbrechung und fast schon heimlich schaffen sie den nahtlosen Übergang von Olympic Airwaves zu ihrem großen Hit My Number. Und spätestens als die Fans diesen Wechsel bemerken, machen wir uns Sorgen um die Zehen zahlreicher Besucher um uns herum, die tatsächlich in Sandalen antraten.
Und da hüpft auch Sänger Yannis Philippakis vor uns schon auf und ab und das Publikum tat ihm gleich – so sehr, dass der gesamte Boden des Zeltes unter uns mit federte.
Gleich anschließend nehmen uns die Foals beim Song Black Gold mit in ein feines Paralleluniversum, aufgebaut durch mystisch atmosphärischen Klängen, die sich wild durch das Zelt schlängeln und mit dem einfühlsamen Gesang von Yannis Philippakis mischen, fühlen wir uns alle getragen.
Und dann gipfelt das Konzert mit Spanish Sahara und Red Socks Pugie in zwei Indie Klassiker, die mit ihren klirrenden Gitarren Riffs und fordernden Drums zu Moshpits und einem Dauerfedern des Bodens führen.
Dann wirft Sänger Yannis kurz vor den letzten beiden Songs ein, dass er am morgen mit Fieber aufgewacht sei, ihm es aber nun dank uns schon wieder viel besser gehe. Und schon haut er den Hit Inhaler raus, wandert mit seiner Gitarre runter ins Publikum, zelebriert den Song gemeinsam mit seinen Bandkollegen wieder auf der Bühne. Und der Druck schwillt weiter mit What Went Down bei dem Yannis nur mit Mikrofon erneut ins Publikum geht und sich über die erste Reihe hängt. Das Set beenden die Foals fast schon traditionsreich mit Two Steps, Twice, der mit seiner zunehmenden Lautstärke und Intensität wie gemacht ist für den sich bildenden Mosphit und den gebührenden Konzertabschluss.
Als die Foals die Bühne unter großem Applaus verlassen, ist sich Freiburg sicher, dass sie für einen Zugabe zurückkehren und fordern dementsprechend lautstark eine Zugabe. Spätestens aber als Alexander Heißler vom Zelt-Musik-Festival auf die Bühne kommt und erklärt, dass die Stadt Freiburg die Band nicht länger spielen lässt, ist klar das Konzert ist zu Ende Leider setzten dann einige unverdiente “Buh Rufe” aus dem frustrierten Publikum ein, die den Abend mit einem bitteren Beigeschmack beenden.
Sehr schade, spielten die Foals doch ein grandioses, intimes Konzert in Freiburg, das zwar kurz aber doch sehr intensiv war und ganz sicher nicht mit Absicht der Band ein so frühes Ende fand. Alle ihre Setlisten von vorangegangen Konzerten, weisen nämlich mindestens 4-5 weitere Songs auf.
Hier geht es zur Setlist vom Konzert der Foals in Freiburg.
Wir haben für euch bereits die Bilder zum unfassbar guten Konzert der Foals in Freiburg: