Wir waren am Mittwoch Abend beim ausverkauften Konzert von Faber im LKA Longhorn in Stuttgart.
Ein ausverkauftes Konzert jagt das Nächste und das, obwohl sein Album Sei ein Faber im Wind schon vergangenes Jahr erschien. Mit ihm tourte Faber bereits durch Deutschland und bediente diesen wie auch letzten Sommer zahlreiche Festivals mit seinen Auftritten. Aber weder er noch seine Fans scheinen satt zu sein.
Nun gibt es eine weitere Tour zum Album und der Auftakt dieser fand in Stuttgart statt.
Gespannt wartet das ausverkaufte LKA Longhorn darauf, dass die Support Band von Faber die Bühne betritt. Steiner & Madlaina sind Support auf der kompletten Deutschland Tour. Bekannt wurde das Duo unter anderem durch den Song Alles ist möglich. Steiner & Madlaina sind zwei Mädels – ebenfalls aus Zürich – Nora Steiner und Madlaina Pollina und ja genau, der Name verrät es schon – Familiy Business. Madlaina ist nämlich die Schwester von Faber und hat dementsprechend ebenfalls die Musik des Vaters Pippo Pollina im Blut.
Mit ihrem zweistimmigen und manchmal auch mehrsprachigen Gesang wickeln Steiner & Madlaina die Stuttgarter im Handumdrehen um ihre Finger und ja, auch den ein oder andere Schweizer der extra angereist war, war begeistert.
Ziemlich gut eingestimmt passiert etwas, was nur sehr selten in Stuttgart auf einem Konzert passiert. Es wurde während des Umbaus einfach ein Faber Song angestimmt. Man war also sehr gut gelaunt in Stuttgart und das an einem Mittwoch.
Auf die noch abgedunkelte Bühne trat dann fast wie aus dem nichts – Faber. Da hatte er sich wohl heimlich die gut einsehbare Treppe zur Bühne im LKA herunter geschlichen. Nur mit einer Glühlampe am Mikrofon und seiner Gitarre, eröffnete er stimmungsvoll akustisch sein Set. Irgendwann stimmte dann seine Band, bestehend aus Bassist, Gitarrist, Pianist und Percussionist samt Posaune mit ein, so dass sich ein riesiges Klangbild ergab. Ouverture.
Die Texte von Faber sind mal melancholisch, mal voller Selbstzweifel, mal ironisch oder eben unzüchtig und prangern gleichzeitig an – schlagfertig singt er dann beispielsweise
Ich bin bestimmt kein Rassist
Und gegen Ausländer habe ich nichts
Aber ich schaue euren Schlauchbooten beim Kentern zu
Im Liegestuhl am Swimmingpool am Mittelmeer
Das Konzert ist dynamisch und spannend zugleich. Es wechselt stetig zwischen ruhigen Momenten in denen es ganz still ist und jeder der wirklich beeindruckenden Baritonstimme von ihm lauscht bis hin zu dem Moment, in dem die Band laut mit ihm musiziert und dann alle im Publikum voller Inbrunst mitsingen, klatschen und freudig tanzen.
Zwischen den Songs gibt es kleine Anekdoten, zum Beispiel, dass er Festivals eigentlich gar nicht so mag und ihm das hier viel besser gefällt. Weil ihm hier alle zuhören und auch mal ruhig sein können. Sieht man – er lacht und singt an diesem Abend voller Freude.
Dann packt Faber zu seiner Akustik Gitarre auch noch die E-Gitarre aus und wir bekommen ein Solo dieser sowie noch ein wundervolles Piano Solo von Goran Koč.
Als wir auf die Uhr schauen, ist es kurz 23:00 Uhr und die Band samt Faber kehrt zur Zugabe zurück. Wir dürfen zwei neuen Songs lauschen, die erst hier in Stuttgart richtig einstudiert wurden und für die sie vollste Konzentration benötigen. Einer der beiden Songs wird vom Saxophon begleitet – ziemlich nice.
Am Ende bekommen wir dann Tausendfrankenlang und das LKA gibt nochmal alles. Der tosende Applaus nimmt kein Ende und so kommt Faber nochmals ganz alleine ohne seine Gitarre auf die Bühne und singt für uns einen Song auf italienisch. Wir und auch viele andere verstehen zwar kein Wort aber sind ziemlich baff, was für eine Stimmgewalt dieser Faber aka Julian Pollina doch nach über zwei Stunden Konzert noch besitzt.
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