Dendemann gastierte gestern im Rahmen seiner Da nich für! Tour 2019 im ausverkauften Substage in Karlsruhe.
Als Support hatte er sich den Rapper Umse eingeladen. Vergangenes Jahr erschien übrigens dessen neue Platte Durch die Wolkendecke sowie die EP Flammenwerfer. Dass Umse einer der alten Schule ist, wird klar bei Stücken wie Freunde sein, welche zeitlos und heute noch genauso aktuell und wichtig wie zu deren Veröffentlichung sind.
Umgehend gehen bei Umse die Karlsruher Hip Hop Hände nach oben. Die Backup Unterstützung bekommt er von seinem Producer Deckah und DJ WolloW. Und die Umse Fanbase – ja die ist definitiv im Hause und kann so einiges an Text mitrappen. Besser kann man nicht eingestimmt werden.
Wie gut Karlsruhe, dass Umse am 22. März 2019 gleich nochmal zu euch kommt.
Pünktlich wie kein anderer betritt die Band von Dendemann aka die Freie Radikale GbRdH aka die digitale Radikale um 20:45 Uhr die Substage Bühne und haut uns die Beats und Töne zu Wo ich wech bin um die Ohren. Wuchtig, ja, mit ordentlich wumms.
Dendemann, der selbst noch hinter der Bühne ist, spittet von dort einige Zeilen ins Mikrofon, bevor er dann unter Applaus die Bühne betritt.
Sie sagen: Schuster bleib bei deinen Leisten, dann klappt das. Irgendwann kommt er dann, der reißende Absatz. (Papierkrieg)
Und ja da isser! Mit Da nich für! gelang Dendemann nach 9 Jahren „Pause“ und 20 Jahren im Business eine Nummer eins Platte. Er hat es noch drauf, sowohl auf Platte als auch live. Jedes Wort sitzt, alles im Einklang mit der Truppe hinter sich und es flowt einfach so unfassbar gut.
Es ist alles so gut, dass wir uns fragen, was wir eigentlich die letzten 10 Jahre so live an Hip Hop und Rap Acts gesehen haben. Wir sind uns sicher, keiner von denen vereint die Technik und den Tiefgang so gut wie Dendemann. Und welcher Rapper hat schon eine so coole live Band? Das ist schon heftig heftig heftig was er hier in Karlsruhe und auch in Stuttgart abliefert(e).
Zwischen den Songs keine großen Erzählungen, seine Texte sprechen für sich. Nur kurze Anekdoten, dass wir uns hier auf einem Ü-40er Konzert befinden und er heute schon ein wenig angetüdelt ist. Macht nichts, es gibt trotzdem noch zwei Runden Kurze für ihn und seine Band. Dem Konzert tut das aber keinen Abbruch, nur er hat bedenken, dass das Radio Interview morgen früh in Köln etwas darunter leiden könnte.
Kein Unterschied ob neuer oder alter Song, alter Fan oder neuer Fan, alle sind von Anfang bis Ende am Start. Beim Song Littbarski wird der Autotune einfach aufs Publikum gelegt, das willig den Trettmann Part übernimmt. Läuft. Unter die Songs wird ein bisschen Beginner, Deichkind und auch Gzuz gemischt und das klingt dann alles noch viel fresher. Sympathisch und genauso wie vor acht Jahren haut er noch Ansagen raus wie
Liebe Partypeople is you ready!!!
und alles ist auf einmal ganz wie damals. Bei Lieblingsmensch und Hand auf’s Herz überkommt uns dann doch die komplette Nostalgie – hach! Okay wir verdrücken eine Träne.
Es gibt eine Zugabe und es gibt sogar noch eine Zweite – Nochn Gedicht. Da schaffen es seine Crew Mitglieder tatsächlich, dass er sich noch verzettelt. Wer hätte das gedacht! Mit zwei Stühlen setzten sie sich hinter ihn auf die Bühne (ein Gag zum Tour Bergfest) und scheinen ihn damit vielleicht ein wenig nervös zu machen, weshalb er mal kurz aus seinem Text fällt. Alles kein Problem.
Alte Liebe rostet nicht. Wir hoffen nur, dass bis zur nächsten Tour nicht wieder so viele Jahre ins Land ziehen.
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