Wir waren gestern Abend beim Konzert von Casper in der Schleyerhalle in Stuttgart. Lange Zeit musste sich das Stuttgarter Publikum bis zu diesem Abend gedulden, an dem Casper endlich sein neues Album Lang lebe der Tod einem großen Publikum vorstellte.
Die Schleyerhalle war mit knapp 9.000 Besuchern gut befüllt, nur einige wenige Sitzplatzkarten waren noch an der Abendkasse zu haben, die Stehplätze hingegen waren restlos ausverkauft. Das Publikum war – wie bereits vor 2 Wochen bei Kraftklub – sehr jung. Zahlreiche Teenies – es machte den Anschein überwiegend junge Mädels – waren im Publikum. Hier und da auch ein paar Väter, die wohl als Erziehungsberechtige herhalten mussten.
Um 20:15 Uhr eröffneten der Münchner Rapper Fatoni mit seinem DJ V.Raeter den Abend. Wir durften die beiden bereits vor ein paar Wochen als Vorgruppe bei den Beatsteaks in Stuttgart Live on Stage erleben. Auch in der großen Schleyerhalle, feierte das Stuttgarter Publikum Fatoni und unterstützte Ihn bei Songs wie Modus oder Lassensiemichkünstlerichbindurch.
Nach einem halbstündigen Set und einer kurzen Umbauphase fällt der schwarze Vorhang, der bisher vor der Bühne hing und ein weißer Vorhang mit dem Cover des Lang lebe der Tod Albums hängt vor der Bühne und entlockt den Zuschauern die ersten Freudenschreie. Wenige Minuten später geht das Licht aus und die Titelmelodie des 1960er Westernklassiker Die Glorreichen Sieben mit Charles Bronson ertönt. Der weiße Vorhang fällt und die große neue Bühne mit einer schrägen, nach hinten aufsteigenden Stahlkonstruktion kommt zum Vorschein.
Mit Alles ist erleuchtet aus dem aktuellen Album eröffneten Casper und seine Band den Samstagabend und begrüßt die Menge. Es folgten Songs wie Im Ascheregen und Wo die Wilden Maden Graben oder Die letzte Gang der Stadt aus seinen letzten drei Alben. Casper erzählt zwischendurch, dass es ihn Grippemäßig ganz schön erwischt hat und deshalb mächtig Unterstützung an diesem Abend benötigt. Das Publikum wurde mehrfach von ihm zum mitsingen und vor allem springen aufgefordert, was das extrem textsichere Stuttgarter Publikum sich nicht zweimal sagen ließ.
Zum Song Sirenen ließ er sich dann mit einer Plattform über der Bühne in die Höhe ziehen. Ganz wie einer der großen US-Rapper, was die Fans natürlich eurphorisch feierten. Während Blut sehen und einem Medley aus Mittelfinger Hoch und Kendrick Lemars Make A Wish befand sich Casper auf einer kleinen Bühne, die sich mitten im Publikum befand und holte nun auch aus dem mittleren Teil der Halle raus was geht. Zurück auf der Hauptbühne gab es drei weitere Songs, bevor er sich für die Zugabe verabschiedete.
Keine Angst, Jambalaya und Flackern, Flimmern gab es zum großen Abschluss und alle Sangen und Sprangen mit. Nach 22 Songs und kurz vor 22:00 Uhr war dann Schluss.
Eine große Show, die durchaus etwas mehr Luft nach oben gehabt hätte. Möglicherweise lag dies am Gesundheitszustand von Casper oder daran, dass die Halle nicht ausverkauft war und der vordere Bereich ziemlich leer gehalten wurde. Dennoch, die vielen jungen Fans die dort waren hatten sichtlich Spaß an diesem herbstlichen Novemberabend.
Die Setlist:
- Alles ist erleuchtet
- Im Ascheregen
- Auf und davon
- Lass sie gehen
- Sirenen
- Morgellon
- Die letzte Gang der Stadt
- Ganz schön okay
- Hinterland
- So Perfekt
- Das Grizzly Lied
- Michael X
- Der Druck Steigt
- Blut Sehen
- Mittelfinger Hoch
- Wo die Wilden Maden graben
- Meine Kündigung
- Lang Lebe der Tod
——————— - Keine Angst
- Jambalaya
- Flackern, Flimmern
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