Am Sonntag Abend waren Arab Strap im Studio den Im Wizemann in Stuttgart zu Gast und präsentierten dort ihr Album Philophobia in Gänze.
Im Vorprogramm waren die beiden Zwillingsschwestern von 7ebra aus Malmö, Schweden. Für den Gesang und die Gitarre ist Inez zuständig während ihre Schwester Ella Keyboard, Organ und Mellotron sowie Drum Samples mit ihrem Fuß bedient. Leider war das Studio noch nicht so gut gefüllt als die Schwestern mit ihrem leichten und melodischen und irgendwie auch zurückhaltenden Gesang den Abend eröffneten.
Es folgten Arab Strap die ankündigten ihr im Jahr 1998 erschienenes Album Philophobia auf dieser Tour komplett zu spielen. Auf dem Album aus ihrer Anfangszeit – ihr zweites Studioalbum, erzählen sie Erlebnissen wie betrunkenen Enttäuschungen oder auch sexuelle Katastrophen und natürlich ist es bestickt mit Schimpfwörtern.
Das Publikum hatte sich nun eingefunden als Arab Strap die kleine Bühne betraten. Knapp 25 Jahre nach erscheinen der Platte war das Publikum dementsprechend eher älter angesiedelt.
Sänger Aidan Moffat mit dichtem Bart führte durch den Abend und erzählt immer wieder kleinere Anekdoten zu den Songs und ihrer Entstehung. Dahingegen war sein Kollege Malcolm Middleton hauptsächlich mit seiner gelben Gretsch Gitarre beschäftigt, die er sanft über die Songs legte und dabei durchaus mal lautstark uns verzerrt ausbrach. Nur einmal beim Song My Favourite Muse da wechselte er zum Bass.
Eröffnet hatten Arab Strap das Philophobia Set natürlich dann mit Packs Of Three. Vehement spielten Arab Strap alle dreizehn Songs des Albums der Reihe nach wie sie sich auf dem Album befinden. Sie seien inzwischen alte Männer geworden, die versuchen jung zu sein und sie haben die traurigen Songs irgendwie versucht “lively” zu machen erzählte Aidan Moffat. Ansonsten hatte er eingentlich nichts witziges zu erzählen, da es die erste Nacht der Tour war. Mit dem letzten Songs von Philophobia – The First Time You’re Unfaithful beendeten sie ihr Set und verließen die Bühne.
Mit der Ankündigung, dass nun die Party losging spielten die beiden dann doch etwas positiv klingende Songs wie beispielsweise Fable of the Urban Fox. Und so wachte das Publikum in Stuttgart auf, welches zum Set von Philophobia eher lauschte und leicht mitwippte. Dann kam tatsächlich die Zeit etwas zu tanzen.
Das Konzert beendeten sie dann mit The Shy Retirer wohl hauptsächlich weil um 22 Uhr Schluss sein musste wegen der Nachbarn. Gefühlt hätten wir natürlich gerne noch mehr von den besser gelaunten Songs gehört aber auch der Philophobia war ein kleines und feines Erlebnis. Das Album fast schon neuinterpretiert passte perfekt in diesen trüben Sonntag Abend.
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