Das Geschwister-Duo Angus & Julia Stone spielte vergangenen Freitag ein ausverkauftes Konzert im Hegel-Saal in Stuttgart.
Als Support Act war der britische Singer-Songwriter Isaac Gracie geladen, der um Punkt 20:00 Uhr den schon sehr gut gefüllten Hegel-Saal musikalisch erleuchtete. Das Publikum, bunt gemischt jedoch überwiegend bestehend aus Pärchen oder sagen wir – Jungs, die von ihren Freundinnen mitgeschleppt wurden – was sich zum Teil sichtbar niederschlug, indem die Herren alles andere als begeistert durch die Gegend schauten.
Isaac Gracie stimmte zwar ein wenig auf das folgende Konzert ein, überzeugte uns aber nicht wirklich und brachte auch nicht die gewünschte Stimmung eines ausverkauften Konzertsaals.
Gegen 21:10 Uhr, nach einer sehr langen Umbauphase, die länger dauerte als der Support-Act selbst, betraten Angus & Julia Stone samt Band die Bühne. Recht schleppend begann die Interaktion zwischen Publikum und Band. Beide mussten zunächst miteinander warm werden, aber dies wurde von Song zu Song besser.
Hier bedienten sich die Geschwister an alten, aber auch überwiegend neuen Songs vom aktuellen Album Snow, welches vergangen Monat erschien. Beide, sowohl Angus, als auch Julia, verhielten sich äußerst zurückhaltend, harmonieren jedoch wunderbar zusammen und schaffen so diese wundervollen Klänge.
Die Stimme von Julia erinnert uns an Miss Li: mädchenhaft, verträumt und verspielt. Umgarnt wird sie von der männlichen Stimme von Angus.
Hinzu kam das außergewöhnliche Bühnenbild. Auf der Bühne stand ein riesiger Adler Totempfahl und im Hintergrund war eine große Videoleinwand installiert. Zu jedem Song wurde damit ein außergewöhnliches Bild geschaffen. Eine rote aufsteigende Sonne, Meer, Wälder und Wölfe inkludierten den gesamten Saal in die jeweilige Atmosphäre. Beim Titelsong des aktuellen Albums Snow begann es sogar zu schneien.
Der Höhepunkt des Abends war wohl, als Julia den Song Durch schwere Zeiten von Udo Lindenberg anstimmte und diesen gemeinsam mit Angus und Band komplett auf deutsch durchzog. Respekt, und es klang auch durch den Akzent mehr oder weniger schwäbisch. Weitere Songs waren Oakwood, Sleep Alone, Big Jet Plane, For You, Who Do You Think You Are, Heart Beats Slow, Nothing else, My House Your House und das Neil Young Cover Harvest Moon.
Ein schönes, entspanntes Konzert, bei dem die Stuttgart mitsangen, wippten und klatschten. An manchen Stellen war es uns beinah etwas zu entspannt, aber das machen Angus & Julia Stone aus – zurückhaltend und schön zu gleich.